Saggistica
Kalabrien
Wieser Verlag, Klagenfurt 2019
Kalabrien hat jahrhundertelang europäische Dichter, Reisende, Krieger, Forscher mit der Schönheit seiner Berg- und Meerlandschaften stets überrascht. Homer lässt den schiffbrüchigen Odysseus in der üppigen Mündung des Flusses Lamato stranden und August von Platen ermahnt seinen Freund Friedrich Fugger von Cosenza aus mit der Feststellung: „Du irrst dich sehr… Calabrien ist das herrlichste Land in der Welt.“ Und heute? Nach einem misslungenen Industrialisierungsversuch befindet sich Kalabrien im Umbruch. Dank einer mutigen, jungen Generation von Tierzüchtern und Herstellern von Milch- und Fleischprodukten, von Weinbauern und Olivenölproduzenten, von Zitrusfrüchte- und Gemüseanbauern hat das Land zum ureigenen Wesen als Agrarlandschaft zurückgefunden. Der heutige Kalabrien-Reisende kann den Umbruch überall in seinen vielfältigen Formen erleben.
Freie Platzwahl
Thelem Verlag, Dresden 2019
Freie Platzwahl - Essays 1977-2013
Thelem Verlag, Dresden 2019
Carmine Gino Chiellino ist Literaturwissenschaftler, Dichter, Essayist, Herausgeber und Übersetzer kalabresischer Herkunft. Mittlerweile ist er zu einem Klassiker der interkulturellen Literatur in Deutschland geworden. Von Beginn seiner Laufbahn an, schon seit den 1970er Jahren, greift er mit Essays in die Deutung dieser neuen, von „Ausländern“ geschriebenen Literatur in Deutschland ein. Sein akademischer Werdegang bis zur Professur an der Universität Augsburg ist verbunden mit dem Forschungsthema interkulturelle Literatur, dem er in Deutschland einen eigenen Zuschnitt gegeben hat. Immer wieder spürt er in genauen Analysen die dialogische, oft zur Zukunft hin offene Qualität einer interkulturellen Sprache auf. Der vorliegende Band lädt ein, Chiellinos essayistischem Werdegang durch sein Schaffen zu folgen.
Interkulturelle Literatur in deutscher Sprache
Peter Lang Verlag, 2015
Interkulturelle Literatur in deutscher Sprache – Zehn Autorenporträts
Peter Lang Verlag, 2015
Von Sprachwechslern im Kontext der Einwanderung und des politischen Exils auf den Weg gebracht, hat die interkulturelle deutschsprachige Literatur im Laufe von mehr als fünf Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht, deren Ausdruckspotential bei weitem noch nicht erschöpft ist. Ihre thematische und ästhetische Vielfalt ist primär auf die Herkunftssprachen und -kulturen sowie existentiellen Erfahrungen der daran beteiligten Sprachwechsler zurückzuführen, die sich auf die deutsche Sprache und Kultur als Werkzeug und Raum ihres Schreibens vorbehaltlos eingelassen haben. In dem vorliegenden Band werden folgende 10 Dichter und Romanciers exemplarisch vorgestellt: Cyrus Atabay, Zsuzsa Bánk, Artur Becker, Franco Biondi, Libuše Moníková, Terézia Mora, José F.A. Oliver, Yoko Tawada, Galsan Tschinag und Aglaja Veteranyi.
Bewegte Sprache
Thelem Verlag, 2014
Bewegte Sprache. Vom ›gastarbeiterdeutsch‹ zum interkulturellen Schreiben
Thelem Verlag, 2014
Unter welchen Voraussetzungen entsteht interkulturelle Literatur in Deutschland? Dieser Frage widmet sich der vorliegende Band und untersucht, wie sich der kreative Umgang mit der deutschen Sprache durch drei Autorengenerationen entwickelt hat. Die Beiträge würdigen die Sprachleistungen der jeweiligen AutorInnen und weisen zugleich durch gezielte Analysen auf wiederkehrende Grundtendenzen im Umgang mit der deutschen Sprache hin. Dabei ist besonders von Interesse, wie sich die deutsche Sprache unter dem Einfluss der Literatur interkultureller AutorInnen entwickelt und verändert. Literatur-, Sprach- und Translationswissenschaftler aus mehreren Ländern analysieren wiederkehrende Erzählstrategien und literarische Phänomene in den Werken zahlreicher AutorInnen mit unterschiedlichen Herkunftssprachen und -kulturen.
Liebe und Interkulturalität
Stauffenburg Verlag, 2001
Liebe und Interkulturalität - Essays 1988-2000
Stauffenburg Discussion, 2001
Die vorliegenden zwölf Essays stellen eine Auswahl aus Tagungs-, Bücher- und Zeitschriftenbeiträgen dar, die ich nach der Veröffentlichung der Monographie „Literatur und Identität in der Fremde - Zur Literatur der italienischen Autoren in der Bundesrepublik“ (1985) und des Gesprächsbuches „Die Reise hält an - Ausländische Künstler in der Bundesrepublik“ (1988), und parallel zum Werk „Am Ufer der Fremde - Literatur und Arbeitsmigration 1870-1991“ (1995) verfaßt habe. Drei von ihnen - „Liebe und Interkulturalität“, „Sprachwechsel a.B. Franco Biondi“ und „Der interkulturelle Roman“ -, die seit einiger Zeit im Werden waren, habe ich für diesen Band zu Ende geschrieben. Sämtliche Beiträge sind den AutorInnen gewidmet, die literarische Werke im Kontext der Einwanderung geschaffen haben.
Wie jeder Essayband, der thematisch begrenzt ist, will auch dieser eine Einführung sein, und zwar eine Einführung in die interkulturelle Literatur, so wie sie sich in der Bundesrepublik seit 1964 bis heute entwickelt hat. Das Spezifische an dieser Einführung hängt mit meinem Standort als Verfasser der Essays zusammen. Als deutschsprachiger Lyriker war ich an der Entstehung der interkulturellen Literatur in Deutschland, sei es als Autor (ab 1976), sei es als Herausgeber (1983-87), sei es als Mitbegründer von PoLikunst (Polynationaler Literatur- und Kunstverein 1980-86) unmittelbar beteiligt. Jeder Essay ist daher als Diskussionsbeitrag entstanden. Meine Absicht war damals wie heute, Aufmerksamkeit für die Gründungswerke zu erwecken und zugleich Vorschläge einzubringen, um das Profil der gesamten Literaturbewegung zu schärfen. Dennoch kann ich nicht behaupten, daß die Beiträge fern von jedem Einfluß der Literaturdiskussion der Zeit entstanden sind. Als Konstante durch alle Essays erkenne ich aus der heutigen Sicht ein stetiges Ringen um intellektuelle und ästhetische Autonomie gegenüber den öffentlichen Diskursen über Einwanderung, Multikulturalität, europäische Identität und über alle Varianten der Alterität. Als Konstante erblicke ich auch die „ideologische“ Unsicherheit aufgrund des Verschwindens von Anhaltspunkten wie internationale Solidarität und Engagement durch Kreativität.
Parole erranti
Cosmo Iannone Editore, 2001
Parole erranti - Saggi 1995-2000
Cosmo Iannone Editore, 2001
Un quaderno „periscopico“. Così si potrebbe definire questa raccolta di saggi di Carmine Chiellino, che apre finalmente una visuale critica profonda sulla produzione letteraria degli autori di origine italiana e sulla stessa comunità italiana in Germania, la più grande al mondo, l’unica in costante crescita. Ma anche la meno conosciuta.
Molteplici e stimolanti sono le ragioni che consentono di considerare la pubblicazione un evento culturale. Quella più diretta consiste nell’ampio riferimento ad autori e materiali considerati in Germania essenziali per una lettura criticamente fondata e culturalmente aperta della produzione letteraria degli ultimi decenni, ma quasi del tutto ignorati in Italia, con l’eccezione di pochi specialisti.
Fremde
Guernica Verlag, 1995
Fremde - Discourse on the Foreign
Guernica Verlag, 1995
Gino Chiellino is a foreigner (an Auslander, a Fremder) –– an Italian living in Germany and writing in German. The experience of being foreign defines his life and his work, and it is the issue he addresses in this selection of essays. Yet Gino Chiellino is not just a foreigner; he is doubly estranged: in his texts there is no returning 'home', nor is it possible to ever arrive in the new culture. The essence of foreignness seems rather to derive from a critical distance on those who base their identity on some national state as well as on those foreigners who disdain assimilation. Chiellino explores the impact of this problematic debate on foreign artists and their (non)integration into the German cultural scene.
Die Reise hält an
C.H. Beck Verlag, 1988
Die Reise hält an - Ausländische Künstler in der Bundesrepublik
C.H. Beck Verlag, 1988
Seit Anfang der 70er Jahre ist in der Bundesrepublik eine von Ausländern gestaltete Literatur und Kunstlandschaft entstanden, die durch ihre Qualität und Vielfalt die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Schriftsteller und Verleger, Maler und Bildhauer, Theatergruppen und Pantomimen, Musiker und Komponisten, Publizisten und Kulturvermittler aus den verschiedenen Herkunftsländern tragen durch ihr Schaffen dazu bei, dass sich die Bundesrepublik zu einer offnen Kulturgesellschaft entwickeln könnte.
Die 19 Gespräche, darunter mit den Schriftstellern: Franco Biondi, Zvonko Plepelić, SAID, Şinasi Dikmen, José F.A. Oliver und Aras Ören hat Carmine Chiellino geführt.